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valvero Sachwerte GmbH – Was ist mit den Sachdarlehen geschehen?

Die Antwort auf diese Frage ist entscheidend für die Investoren, den Insolvenzverwalter und gegebenenfalls noch andere Stellen. Und damit ist sie heiß für den Vertrieb, der in aller Regel zum Opfer fehlgeschlagener Anlagen wird, als schwächstes und möglicherweise in Haftung genommenes Glied in der Kette („Anlegerschutz“ durch Regress). Und soweit der Vertrieb den Investoren die Anlage in VALVERO Sachwerte persönlich empfohlen hat, möchte er möglicherweise auch bei der Antwort behilflich sein, kann er aber nicht. Das konnte nicht mal VALVERO selbst.

Anfang Dezember 2022 teilte die valvero-Geschäftsleitung Frau G. per E-Mail mit, dass es am 19. November 2022 ein „schlimmes Raubereignis in unserer Schließfachanlage“ gegeben habe. „Wir müssen aber kurz klarstellen, dass valvero Sachdarlehen nirgends eingelagert sind, sonst würden wir ja keinen Zins zahlen“. Vielmehr sei mit den Sachdarlehen seit Jahren hinweg der Geschäftsaufbau und der laufende Handel finanziert worden.

Aha?! Also die Investitionen in Sachwerte sind nirgends eingelagert, sondern wurden längst ausgegeben. Und das „schlimme Raubereignis“ (?) betrifft also nicht die längst ausgegebenen Sachwerte bzw. Sachdarlehen. Dennoch käme man auch bei valvero wegen der Verflechtung mit der betroffenen Schwesterfirma nicht mehr zum Alltagsgeschäft. Und das wohl schon seit drei Wochen. Man sehe es als Pflicht an, „unseren Investoren davon zu berichten“.

Wovon eigentlich genau? Von heißer Luft, wenn man ehrlich ist. Es ist eine Frechheit, betroffenen Investoren einerseits mitzuteilen, dass es die Sachwerte bzw. Sachdarlehen nicht (mehr?) gibt, andererseits keine Erklärung zu liefern außer ein „schlimmes Raubereignis“, welches mit den Sachwerten nichts zu tun hat, nur um schließlich mitzuteilen, dass man im Alltag überfordert sei. Diese E-Mail bewerte ich als ausgemachten Blödsinn!

Sinnvoller wären Ausführungen dazu gewesen, warum es keine Sachdarlehen bzw. Sachwerte, für welche Investoren ihr Geld an valvero gaben, mehr gibt und wie werthaltig die Investorenansprüche noch sind, wo doch mit den Sachdarlehen seit Jahren hinweg der Geschäftsaufbau und der laufende Handel finanziert worden sein sollen.

Stattdessen stellte die valvero Sachwerte GmbH Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Das Amtsgericht Charlottenburg setze am 29. Dezember 2022 einen vorläufigen Insolvenzverwalter ein (36v IN 7035/22). Dieser muss nun seinerseits Licht in das Dunkel bringen.

Soweit aber Frau G. vorvertraglich vom Vertrieb beziehungsweise mittelbar von der Geschäftsleitung der Pleitegesellschaft der Eindruck vermittelt wurde, dass ihr Geld in physisch vorhandene Sachwerte investiert werde, die – wenngleich zum Handel – überlassen und eingelagert werden sollten und dass bei Vertragsende Sachen von gleicher Art, Güte und Menge vorgehalten werden, stellen sich noch eine ganz andere, empfindlichere Fragen. Nämlich die nach der Mittelverwendung im Abgleich zum werblichen Versprechen und gegebenenfalls nach der Gewerbsmäßigkeit einer erheblichen Diskrepanz. Wir werden sehen.

 

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