FMA-Erhebung zu den Fremdwährungskrediten im 4. Quartal 2023: aushaftendes Volumen auf€ 7,5 Mrd. gesunken. Kreditrückzahlung um bis zu 80% teurer als geplant.
Das aushaftende Volumen an Fremdwährungskrediten (FX-Kreditvolumen) an private Haushalte ist 2023 wechselkursbereinigt um € 1,5 Mrd. oder -17,3% zurückgegangen. Allein im 4. Quartal betrug der Rückgang wechselkursbereinigt € 300 Mio. oder -4,0% gegenüber dem Vorquartal. Zum Jahresultimo 2023 hafteten damit in absoluten Zahlen in Euro 7,5 Mrd. in fremder Währung aus; 2022 waren es noch € 8,6 Mrd. Insgesamt konnte das an private Haushalte aushaftende FX-Kreditvolumen seit Verhängung des Neuvergabe-Stopps im Herbst 2008 und den begleitenden Maßnahmen zur Begrenzung des Risikos wechselkursbereinigt um € 41,9 Mrd. oder -88% gesenkt werden. Der Fremdwährungsanteil an allen aushaftenden Krediten an private Haushalte lag damit Ende 2023 nur mehr bei 4,2%; zum Höhepunkt des FX-Kreditbooms betrug dieser Anteil noch 31,8%. Mit 98,4% entfällt der Großteil des FX-Forderungsvolumens auf Schweizer Franken und der Rest beinahe zur Gänze auf Japanische Yen. Seit Anfang 2008 hat der Schweizer Franken bis 31. Dezember 2023 um 78,5% aufgewertet (rund 10,6 Prozentpunkte davon allein 2023). Dies geht aus der Erhebung der FMA zur Entwicklung der FX-Kredite im 4. Quartal 2023 hervor.
Fremdwährungskredite mahnen zu vorsichtiger und nachhaltiger Kreditvergabe
„Wer in den Boom-Jahren der Fremdwährungskredite seine Finanzierung spekulativ in Schweizer Franken aufgenommen hat, muss letztlich bereits allein wegen der Wechselkurseffekte um bis zu 80% mehr für die Tilgung aufwenden als er ursprünglich geplant hatte,“ so der FMA-Vorstand Helmut Ettl und Eduard Müller: „Überdies haben die Banken einen Großteil der Fremdwährungskredite endfällig mit Tilgungsträger verkauft. Das heißt, während der Laufzeit werden lediglich die Zinsen auf den Kredit gezahlt, die endfällige Tilgung der aufgenommenen Kreditsumme sollte ein parallel abgeschlossenes und bedientes Anlageprodukt auf dem Kapitalmarkt erwirtschaften. Auch diese Spekulation schlug in aller Regel fehl. Das zeigt, wie wichtig eine nachhaltige Kreditvergabepolitik ist, die auf die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers fokussiert und nicht auf die hypothekarische Besicherung durch die Immobilie.“
Quelle: FMA vom 13.03.2024
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