Menü open menu close menu

Der technologische Wandel schreitet voran: Künstliche Intelligenz (KI), Open Finance, Cloud-Computing, Tokenisierung von Assets und Chatbots – all das entwickelt sich rasend schnell und stellt Unternehmen wie auch die Aufsicht vor besondere Herausforderungen.

Alle Marktteilnehmer müssen sich anpassen, sonst werden sie abgehängt. Das gilt auch für die Versicherungsbranche und natürlich auch für Regulierung und Aufsicht. Technologien und ihre Anwendungen müssen dabei sicher und handhabbar sein.

Versicherer können künstliche Intelligenz in vielfältiger Weise nutzen. Es ist allerdings wichtig, dass sie die neuen Technologien verantwortungsvoll einsetzen. KI-Methoden sind sehr komplex. Die Unternehmen brauchen daher eine sorgfältige Governance. Sie müssen regelmäßig prüfen, wie leistungsfähig ihre KI-Tools sind. Nutzen Unternehmen KI auch in Entscheidungsprozessen, müssen diese nachvollziehbar sein. Menschen müssen Entscheidungsprozesse weiterhin kontrollieren und eingreifen können.

„Um die Zukunft der Branche ist mir nicht bange“

Die technischen Entwicklungen führen auch zu einem veränderten Konsumentenverhalten. Durch Social-Media Plattformen, aber auch durch Vergleichsplattformen treffen Konsumenten ihre Entscheidungen schneller und unberechenbarer. Auf der einen Seite stärkt das den Wettbewerb zwischen den Versicherungsunternehmen und erhöht die Chancen für innovative Versicherer. Aber es gibt auch Gefahren. Soziale Medien bieten in Echtzeit Informationen in Hülle und Fülle. Nachrichten verbreiten sich rasend schnell. Auch schlechte und falsche. Verbraucherinnen und Verbraucher können dadurch verunsichert werden.

Wir haben vor einigen Monaten auf dem amerikanischen Bankensektor gesehen, welches Gefahrenpotenzial es hier gibt. In Deutschland besteht diese Gefahr derzeit nicht, denn das Vertrauen in den Versicherungsmarkt ist zu Recht groß. Die Versicherer müssen aber auf diese Veränderungen reagieren. Sie müssen sich in Zukunft flexibler und schneller auf die sich wandelnden Bedürfnisse ihrer Kundschaft einstellen. Die neuen Technologien bieten hier eine Chance, die Produktlandschaft individueller und passgenauer auszugestalten und die Kundenbedürfnisse besser zu bedienen. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, sollte diese Chance nutzen.

Die Versicherungswirtschaft hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie mit Neuerungen umgehen kann. Die Branche hat sich in Deutschland bislang als resilient erwiesen. Damit das so bleibt, wird sie künftig aber noch flexibler sein und noch schneller auf neue Entwicklungen reagieren müssen. Die Branche wird sich in permanenter Selbstreflektion üben und ihre Geschäftsmodelle immer wieder hinterfragen müssen. Was früher gut funktioniert hat, ist nicht unbedingt ein Rezept für die Zukunft.

Die BaFin hat die Branche als vorausschauende Aufsicht bei allen bisherigen Veränderungsprozessen begleitet und gefordert – und sich auch selbst weiterentwickelt. Sie ist sich ihrer hohen Verantwortung für einen funktionierenden Versicherungsmarkt und die betriebliche Altersvorsorge sehr bewusst und setzt sich tagtäglich mit großem Engagement und Erfolg für das Wohl der Versicherungsnehmer ein. Um die Zukunft der Branche ist mir deshalb nicht bange.

 

Das könnte Sie auch interessieren

Zukunft der Versicherungsbranche: BaFin-Exekutivdirektor Dr. Frank Grund ist zuversichtlich, warnt aber vor Selbstgefälligkeit

 

Hinweis

Der Beitrag gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im BaFinJournal wieder und wird nicht nachträglich aktualisiert. Bitte beachten Sie die Allgemeinen Nutzungsbedingungen.

 

Quelle: BaFin vom 31.08.2023

 

PRES­SE­KON­TAKT

Netz­werk Kapi­tal­markt Sanie­rung
BEMK Rechts­an­wälte PartGmbB

Artur-Lade­beck-Str. 8
33602 Biele­feld

Website: https://​​​​​​​​​​​netz­werk-kapi­tal­markt-sanie­rung.de/
E-Mail : info@netz­werk-kapi­tal­markt-sanie­rung.de
Telefon: +49 (0) 521 977 940-0
Telefax: +49 (0) 521 977 940-10